Wer bei diesem Wetterbericht in die Berge geht, der muss es wirklich wollen. Schnee, Wind und kaum Sonnenschein. Tapfer, dass niemand freiwillig einen Rückzieher gemacht hat. Auf die Gesellschaft von Elias mussten wir leider trotzdem verzichten. Er hat sich selbstlos in den Dienst von Frau und Kind gestellt, welche krank Zuhause waren.

Für alle anderen war vom ersten Moment an klar, dieses Wochenende würde kein Zuckerschlecken. Durch das Schneegestöber laufen wir vom Jaunpass dem Bäderhore entgegen. Nein, nicht der Gipfel sondern die darunter gelegene Alp war unser Ziel. Allerdings nur das erste und kleinere von zwei Tageszielen. Das grössere und wirklich ambitiöse Ziel entstand ziemlich kurzentschlossen bei Ankunft am Iglu-Bauplatz. Es sollte ein richtiger Iglu-Komplex entstehen. Ein gemeinsamer Eingang zu einer Schneekuppel von rund 3 Meter Durchmesser. Links und rechts davon sollen Zwischengänge in weitere Schnekuppen gleicher grösse führen. Eine 3-Zimmer Iglu-Wohnung sozusagen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, haben wir uns gesagt und haben damit angefangen grosszügig Schnee zu verschieben. Jedes Schneekorn wurde gefühlte 5 mal von Schaufel zu Schaufel weitergereicht, bis es ausserhalb der Baustelle aus dem Weg geräumt wurde. Langsam aber stetig kamen wir unserem Ziel näher. Schliesslich wollte niemand von den neun Schneefreunden unter freiem Himmel übernachten. Mit einer ordentlichen Portion Wille und Schweiss, haben wir das Werk vollbracht. Rund 15 -20 Kubikmeter Schnee haben wir aus dem Hang geschaufelt und am Ende haben wir unser Monster tatsächlich vollendet. Es hatte eine Breite von rund 3 Meter und zog sich über eine Länge von total rund 12 Meter.

Ok, das Fondue haben wir uns mit dieser Leistung mehr als verdient. Ein bisschen Eng wurde es schon. Denn irgendwie drängten sich auf kleinstem Raum 9 Personen ums Caquelon.
Zum Dessert durfte der Geburtstagskuchen natürlich nicht fehlen. Wenn sich Anja schon am Geburtstag mit uns ins Iglu-Weekend wagt, darf ein gebührendes Happy-Birthday nicht fehlen. Gratulation zu deinem Geburtstag!

Danach war bald einmal Feierabend. Kurz draussen im eisigen Schneetreiben die Zähneputzen und Wasser lassen – In der Hoffnung, dass einem die Blase bis zum nächsten Morgen in Ruhe lässt. Danach ab in den Schlafsack und hoffen, dass einem die Kälte nicht die süssen Träume raubt.

Die grosse Überraschung erwartete uns am nächsten Morgen beim ersten Blick aus dem Iglu. 20cm Neuschnee und strahlender Sonnenschein. Ein Tag wie im Wintermärchen. Simon nutzte die Winterlandschaft für einen ersten Spaziergang gegen die Kälte. Wasser schmelzen, Tee kochen, Rucksäcke packen und Abmarsch aufs Poschi hiess es für die einen.

Da ich mit Packen nicht der schnellste war, blieb ich mit Freddy und Kathrin zurück im Schnee. Gemeinsam machten wir noch einen Abstecher zum Sattel des Bäderhore. Ganz noch oben haben wir uns aufgrund der akuten Lawinengefahr nicht getraut. Uns erwartete eine schöne Abfahrt durch das frisch verschneite Winterwäldchen. Super! Danach hiess es auch für uns Abmarsch zur Postauto Station.

Euch allen herzlichen Dank fürs mittkommen, mitschaufeln und mitfrieren. Alleine würde der ganze Spass eben ganz einfach keinen Spass machen. Ihr seid meine Helden der kalten Nacht in überdimensionierten Iglus:-)